Monday, March 27, 2006

Die Irrfahrt

Der Plan war folgender: nach New Jersey an ein Konzert von Jamie Cullum (wer jetzt nicht weiss, wer das ist, sollte dringend reinhoeren!). Ich miete mir also ein Auto und weil ich damit rechne, dass ich den Weg nicht auf Anhieb finde fahre ich um zwei Uhr nachmittags los. Nun ja, das Problem mit amerikanischen Autobahnen ist folgendes: wenn man nicht von dort ist, ist man am Arsch. Anstatt einen Wegweiser nach z.B. New Jersey werden immer nur die Ausfahrten angegeben, also man weiss nicht mal, ob man in die richtige Richtung faehrt. Und die Ausfahrten werden nicht mit Newark oder Manhattan angegeben, sondern mit Strassennamen. Wenn man Glueck hat, steht irgendwo am Strassenrand, dass die naechsten 7 Ausfahrten zum Beispiel nach Yonkers, NY sind. Was nicht viel hilft, wenn man entweder

a) keine Ahnung hat wo Yonkers ist oder
b) nach Yonkers will, aber nicht genau weiss, wie die Ausfahrt heisst.
Ausserdem kann man geradeaus fahren und ploetzlich ohne Moeglichkeit auszuweichen trotzdem eine Ausfahrt erwischen. Das ist mir dann so ein paar mal passiert, ich bin durch die Bronx gefahren (keine blutigen Bandenkriege gesichtet) und ploetzlich war ich auf einer Bruecke und musste 5 Dollar zahlen. Ich habs dann irgendwie geschafft mich so zu verfahren, dass ich nicht mal mehr sicher war in welchem Staat das ich mich gerade befinde. Dazu musste ich wirklich dringend aufs Klo. Ich frage also diese Chinesin in so einem chinesischen Restaurant und die guckt ziemlich bloed als ich sie frage, wo ich eigentlich bin. Stellt sich heraus dass ich in Flushing Queens gelandet bin, das war die Heimat von Fran Fine, bevor sie Mr. Sheffields Angestellte wurde (wenn du jetzt nicht kapierst um was es geht, dann hast du nur die coolste Sitcom der Neuzeit verpasst. Sie heisst uebrigens die Nanny falls du die Bildungsluecke fuellen moechtest). Eine Sehenswuerdigkeit sozusagen.         

Ich verfahre mich noch ein bisschen mehr, bis mir dann ein Inder in einer Tankstelle erklaert, wie ich wieder auf die Autobahn finde. Ein paar Stunden spaeter habe ich es endlich geschafft und bin in New Jersey, aber noch nicht in Sayreville. Ich frage wieder nach der Richtung und fange schon daran zu zweifeln, ob ich es jemals schaffen werde und da kommt eine Frau und sagt, sie koenne vorfahren, da sie aus der Naehe von dort kommt. Als wir dort ankommen, ruft sie ihre Freundin an um zu erfahren, wo der Starland Ballroom ist und faehrt mich also praktisch vor die Tuer. Ich habe fast geheult vor Dankbarkeit, schliesslich war ich schon fast sieben Stunden unterwegs. Aber es hat sich gelohnt. Mehr im Abschnitt 'Ich konnte seine Adern sehen'.

Ich konnte seine Adern sehen!

Sayreville, New Jersey- Eine Insiderin berichtet, dass das Jamie Cullum Konzert das Beste sei, was sie je gesehen habe. K.T. moechte lieber anonym bleiben, aus Furcht vor Hardcorefans, die Zitat 'die Krise kriegen wuerden, denn ich habe seine Halsschlagader anschwellen sehen, so nahe war ich ihm'. Sie berichtet, dass er mit Krawatte und Jeans auf die Buehne gekommen ist, sich aber bald ausgezogen hat (das T-Shirt hat er angelassen, er hat schliesslich Niveau und kein Sixpack).  Pikantes Detail: Jamie hat den ganzen Abend die Wasserflaschen ungeruehrt stehen gelassen und nur Guiness getrunken!

Die Band und Jamie spielten, als ob sie sich auf die Buehne getrickst haetten und nur diese eine Chance, um zu zeigen was sie koennen. Und das ist eine ganze Menge! Jamie hat auf dem Fluegel  (nicht nur in die Tasten gehauen, sondern auch innen an den Seiten gezupft), Keyboard, Schlagzeug, Trommeln und auf der Gitarre gespielt. Das ist aber nicht alles, er hat noch gepiboxt, mit den Haenden getrommelt, ist auf das Klavier gesessen und sogar drauf und wieder runtergesprungen. Dann hat er noch Louis Armstrong imitiert, Geschichten aus seinem Leben erzaehlt (dazu kommen wir spaeter) und rumgewitzelt.

K.T.: "Das war das erste Mal in meinem Leben indem ich mir ueberlegt habe, ob ich den BH auf die Buehne schmeissen soll. Wissen Sie, ich bin sonst eher cool, aber der Jamie der sprueht einfach vor soviel animalischer Energie, da wuerde jeder Weltfitnessmeister wie ein Suppenkasparl aussehen!" Aber J.C. hat nicht nur die Jugend mitgeriessen, sondern auch das aeltere Publikum. Eine Dame die gerade neben K.T. gestanden ist, hat ihm zugerufen, dass sie ihn gerne adoptieren wuerde. Die Insiderin hat fuer alle Faelle sich mit ihrer vielleicht-zukuenftigen- Schwiegermutter angefreundet.

Aber auch die Bandmitglieder kamen nicht zu kurz. Jeder hatte mehrere minutenlange Solos und abgesehen von Jamie war der Drummer das Highlight, der auf allem was auf der Buehne stand Schlagzeug gespielt hat: auf dem Klavier, im Klavier, auf dem Bass, auf dem Mikrophon, dem Boden, den Trommeln und am Schluss hat er sogar eine Platte auf den Kopf gelegt und auf seinem eigenen Kopf gespielt.

Aber zurueck zu J.C. Er sah die ganze Zeit aus wie ein glueckliches Kind, dem man den Schluessel ins Wunderland in die Hand gedrueckt hat und ihm erlaubt hat, mit allem zu spielen, was sich dort befindet. Einmal hat er so heftig auf die Trommeln gehauen, minutenlang, dass er anschliessend voellig erschoepft auf den Boden liegen musste (der erste Hilfe Ausweis hat nix genutzt, die Insiderin durfte ihn nicht beatmen). Er hat immer wieder auf dem Klavier improvisiert, jazzig und dann wieder herzzerreissende Balladen.

Er hat nicht nur die Lieder von seinen Alben gespielt sondern eins noch von Elton Jones und eins Norah Jones. Er hat sie mal in NYC kennengelernt bevor sie beruehmt war und er war verknallt in sie. Sie hat aber abgelehnt ihn zu kuessen.

"Das Besondere an Jamie", fasst die Insiderin zusammen, "ist dass man nie weiss was als naechstes kommt. Er ist un poco tres loco. Einmal hat er den Stuhl gepackt und bedrohlich ueber den Fluegel gehalten. Das Publikum hat kollektive Respirationsprobleme gekriegt- vor Spannung."

Abschliessendes Statement von K.T.: "Falls ich jemals auf eine einsame Insel muss und nur vier Dinge mitnehmen darf dann sind das Papier, Stift, ein Klavier und Jamie Cullum."

Wednesday, March 22, 2006

Surviving Stamford

Diese Rubrik informiert euch in unregelmaessigen Zeitabstaenden, was ich auf der Flucht von der oeden Atmosphaere Stamfords, in der Welt des Wissens herausfinde. Habt ihr gewusst, dass Garfield's voller Name James Abram Garfield lautete und dass er 1881 Praesident der USA war, bis man ihn anschoss? Bell, der Erfinder des Telefons, hat noch versucht mit einer selbstgebastelten Maschine die Kugel zu orten und zu entfernen, aber das hat nicht geklappt. Garfield starb dann. Ach ja, er war in Orange geboren worden. Ich finde das lustig. Alle anderen haben nur mit dem Kopf genickt, wieso???

Tuesday, March 21, 2006

Free

Also etwas vom besten in den USA ist dass es einige Dinge umsonst gibt. Falls einige von euch mal vorige Zeit haben schaut mal hier rein:

http://university.barnesandnoble.com/index.asp?z=y&bnit=H&bnrefer=0-10000-50688-5000000
Viel Spass.

Monday, March 20, 2006

Sternschnuppen

Ich hatte eine Vorahnung heute Morgen: behalt die Augen offen. Gesagt (von wem?), getan und was passiert einen Meter neben meinem Buero? Da laufen ueberall Typen rum mit Knoepfen im Ohr und alle starren (gaaaaaaaanz unauffaellig) auf den Hoteleingang vom Waldorf Astoria. Nach ein paar Minuten warten dann die Action: ploetzlich rennen zwei Typen mit Rucksack ueber die Strasse. Ich fluche weil ich gerade einen Star gesehen habe (naja seinen Hinterkopf) und keine Ahnung habe wer das war. Die Leute murmeln noch, dass er viel kleiner ist, als sie gedacht haben. Da sehen wir die Kameras und da die sich nicht vom Fleck ruehren, bleiben wir stehen. Zwei Minuten spaeter rennen sie nochmals genau gleich ueber die Strasse und dann wird alles aufgeraeumt. Da kommt eine Steiff Frau (mit Knopf im Ohr:-) zu mir und fragt ob ich Smallville kenne. Jaja das kenn ich schon. Als ich ins Buero gehe, bekommt meine Ausbildnerin einen histerischen Schreikrampf als ich es ihr erzaehle und rennt weg. Ich renn ihr hintendrein, wir gehen sogar ins Hotel, aber da ist nix mehr. Tsss mal sehen was noch kommt...

Gluecksgefuehle Teil 1

Ich glaube irgendetwas in meinem Gehirn wurde falsch programmiert. Uniformierte Maenner lassen mich genauso kalt wie die Chippendales oder Manolo Blahniks (wie schreibt man das???) aber wenn ich einen 5 kg schweren English Dictionary fuer 20 Dollar erblicke, strahle ich wie ein Kolibri der eine Mohnplanze ausgesogen hat (schraeger Vergleich aber ich mag keine Klisches). Als ich Minuten spaeter ein gleichgrosses Buch mit Shakespeare's Gesamtwerk sehe, werden Endorphine in meinem Hirn ausgeschuettet (das passiert Anderen wenn sie Sport treiben;-) Ich stoebere noch eine bisschen und finde ein Buch mit absurden Vorschlaegen, was man so alles anstellen koennte, um das Leben spannender zu machen. Das habe ich jetzt dringend noetig, seit ich in diesem Kuhdorf ohne Kuehe wohne. Ich nimms und lass mir die Waelzer per Post nach Hause schicken.

Gluecksgefuehle Teil 2

Ich habe drei Wochen mehr oder weniger abstinent von Suessigkeiten gelebt und zwar UNFREIWILLIG! Die Suessigkeiten sind so langweilig, dass man besser die Finger davon laesst. Eine Ausnahme: Cinnabons. Etwas kleberigeres, suesseres und ungesuenderes gibt es kaum, aber es ist so gut, dass ich unter Anwendung von roher Gewalt die Reste von der Verpackung schabe. Es ist eine Art Broetchen mit Zimtcreme und Zuckerglasur. Boah! Fuer diese Delikatesse bin ich 20 Blocks zu Fuss gegangen (ueber eine Stunde), dann habe ich die Penn Station durchsucht und als ich es endlich gefunden habe, haette ich am liebsten zu jodeln angefangen.

St. Pat's

Im Financial District sind die Leute eher langweilig angezogen. Schwarz, weiss und grau herrschen vor und das war auch am Freitag so, jedoch mit einem kleinem Unterschied: fast jeder hatte irgendetwas Gruenes an. Krawatten, Halstuecher, Hemden oder Huete. Eine subtile Fasnacht. Damit feiern sie St. Patrick der vor ich-weiss-nicht-wievielen-hundert-Jahren den Katholizismus nach Irland gebracht hat. Ich finde das eigentlich keinen Grund zum Feiern, weil ich die Kelten cool finde und ueberhaupt nichts Gruenes dabei habe. Aber schon im Zug komme ich mir, ich weiss es klingt bloed, ausgeschlossen vor. Die Parade, nur ein paar Strassen vom Buero entfernt, faengt um elf Uhr Morgens an. Ueber Mittag gehen wir hin um Musikanten, Polizisten und High School Schueler zuzusehen, wie sie zu Marschmusik die Strasse runter parodieren. Das ist eher der langweilige Teil, interessanter sind die Verkleidungen der Zuschauer und das frenetische Kreischen wenn die Uniformierten mal kurz winken (was ich nicht verstehe, weil eine Uniform macht doch aus einem haesslichen keinen schoeneren Mann??). Die Parade dauert den ganzen Tag, gesoffen wird bis in die Nacht und ueberall gibt's gruenes Bier, ausser in dem Kaff in dem ich wohne. Naja mir ists egal. Gruen macht aus Bier kein gutes Bier (man erkenne die Symbolik;-)

Wednesday, March 15, 2006

I want to sleep in, in a city that never sleeps ;-)

Das erste Fruehlingshafte Wochenende in diesem Jahr. Ganz NY ist im Central Park um zu skaten, joggen, Football zu spielen oder um zu musizieren. Ich schlendere herum und wundere mich, wie viele friedliche Ecken es in dieser Megastadt gibt. Am Rande des kuenstlichen Sees sitzt einer und spielt Floete. Die Spatzen, grauen Eichhoernchen und ich hoeren ihm eine Weile zu. Die Sonne funkelt im See, wo ein Junge sein Maedchen gerade herumrudert.

Spaeter nehm ich die Subway Richtung Ground Zero und als ich dort ankomme sehe ich als erstes ein Plakat: 9/11 was an inside job. Vor ein paar Jahren haette man die noch von der Strasse gepruegelt, aber der Wind hat sich gedreht. Das ehemalige WTC ist ein grosses, umzaeuntes Loch und man kann sich nur schwer vorstellen, wie es hier zuvor ausgesehen hat. Ein paar meiner jetztigen Arbeitskollegen haben frueher hier gearbeitet und kennen Leute die ums Leben gekommen sind. Viele haben noch ein Bild von den zwei Tuermen auf ihrem Pult.

Einige Angehoerige sammeln Unterschriften, damit das Denkmal doch bitte nicht unterirdisch errichtet wird (wer kommt auf so eine Idee???) Einen Klumpen im Hals kriege ich erst als ich die handgeschriebenen Botschaften an den Baustellenwaenden zu lesen anfange. Die einen haben noch ein Foto, Blumen oder Gedichte hingeklebt.

Ich verlasse diese bedrueckende Gegend und gehe Richtung Freiheitsstatue. Als ich endlich Meer sehe bleibe ich eine Weile dort sitzen und schau mir die Lady aus der Ferne an.

Spaeter lande ich in einer Jugi in der die Angestellten zwar supernett sind, aber das Bett ist irgendwie zu hoch um darauf ruhig schlafen zu koennen, also frage ich, ob ich woanders schlafen kann. Ich ziehe auf die Couch im Gemeinschaftszimmer um und versuche zu schlafen, aber das Bett hat Neigung und ich falle die ganze Zeit fast raus. Irgendwann schlafe ich dann, wache dann aber auf vom Geplauder der anderen und schaue auf die Uhr: 3 Uhr nachts. Warum essen die um diese Zeit Fruehstueck??? Naja, kann mich nicht stressen, ich schlafe weiter bis eine leicht nervoese Asiatin ueber mich im Nebenzimmer zu sprechen beginnt. Ich stehe auf und frage ob es ein Problem gibt. Die Loesung: die Uhr die ich angeschaut habe war leider fuer eine etwas andere Zeitzone und ich habe bis 12.00 gepennt. Um 11.00 haette ich auschecken sollen.

Gefruehstueckt, sofern man das so nennen kann, habe ich in einem Restaurant wos Live Jazz gab, aus dem Nichts fingen ploetzlich ein paar Alte an zu spielen. Cool….

Und bei der Arbeit? Mein neues Buero fuer zwei Wochen hat die Adresse 299, Park Avenue, Manhattan, NYC. Nicht schlecht fuer zweiundzwanzig, hm? Aber der Ruhm (oder wie Ruthli sagen wuerde, das Jet-Set-Dasein :-) hat seinen Preis: jedes Mal wenn der Lift in den 27igsten Stock faehrt koennte ich mich uebergeben, so abrupt wie das Ding stoppt.



Thursday, March 09, 2006

Call Center

Jetzt muss ich einfach mal ablaestern: ich hasse Call Centers und ich bin die ganze Zeit am Telefon mit dummen Computer-Weiber-Stimmen die alle 25 Sekunden sagen, dass ich bitte dranbleiben soll. Und dann folgt eine Melodie die genau 5 Toene umfasst (ich habe es gezaehlt) und das wird eine Viertelstunde lang wiederholt. Bei Dell, im Geschaeft, ich mache nichts anderes. Meine Computerbestellung storniere ich noch heute, weil ich seit ich hier bin laenger mit Dell am Telefon war als mit meiner eigenen Mutter. Einmal als ich Dell angerufen habe bin ich eingeschlafen, echt mit Traeumen und so bis mich ein Inder mit einem leicht nervoesen allo, allo? geweckt hat. Am naechsten Tag ruft mich so ein 'Call-Manager'  an und fragt mich nach den genau gleichen Angaben nochmals. Ich war also eine Stunde am Telefon und habe 15 Dollar bezahlt fuer nichts.

Im Geschaeft geht's aehnlich, aber immerhin koennen die dort Englisch, was schon gut ist. Aber da ist man so lange in der Warteschleife, bis man vergessen hat, wegen welchem von all den Computerproblemen man gerade anruft.

Ich glaube alle die irgendwie mit Computern zu tun haben sind Misanthropen*. Sie lieben nur Computer und um sich an der Menschheit zu raechen (Gott allein weiss fuer was, vielleicht schlechte Haut?) programmieren sie den Compi auf random error, damit im Zufallsmodus irgendetwas abstuerzt, damit man die Helpline anrufen muss. Und um zu zeigen wie gefragt sie sind, wird man dann auf die Warteschleife gesetzt, die einem nach dem hunderneununddreissigsten Mal so agressiv macht, dass man Terminator spielen will, auch wenn man eigentlich eher ein Amnesty International-Typ ist. Und jetzt geht's zu einer Schulung, die vermutlich aehnlich ist wie die Sitzung gestern :-(. Au weia.



*Menschenhasser

Wednesday, March 08, 2006

Die Sitzung (beware: instant boredom)

Es begann ganz harmlos: mit einem Gratismittagessen. Ich dachte schon da das etwas faul ist…Unteranderem habe ich vorsorglich ein Mohnbroetchen gegessen (obwohl ich das widerlich finde) in der Hoffnung dass es high macht, wie die Wissenschaftler angeblich herausgefunden haben. Leider ist das nicht wahr. Nichts, aber auch gar nichts vermochte von der Tatsache abzulenken, dass es OEDE ist. Nur einmal da wurde ich ein bisschen geblendet und als ich die Lichtquelle entdeckte musste ich schon grinsen: eine Glatze. Da hat sich doch tatsaechlich so ein kleiner Punkt gebildet der mir voll ins Auge leuchtete. Ich habe mir dann ueberlegt ob ein Feuer entstehen wuerde, wenn ich eine kleine Lupe hinhalte. Das veranlasste mich zur naechsten Beschaeftigung: reflektierende Koepfe zu zaehlen. Leider hatte kaum jemand anderes so eine perfekte Glatze, aber das Licht spiegelte sich auch auf der Stirn oder dem vergeelten Haaren. Fuer die die sich fragen, warum ich so einen Mist aufschreibe denen sei gesagt, dass ich mich den Prinzipien des Journalismus verpflichtet fuehle: ich schreibe ueber Tatsachen. Wenn ich euch also nur die coolen Dinge melde, entstehen falsche Eindruecke.

Telekinetische Kraefte habe ich leider auch nicht. Ich versuchte ueber eine Stunde lang die verschiedenen Cola-Dosen mit Kraft meiner Gedanken von den Tischen zu fegen (stellt euch die Gesichter vor, wenn ploetzlich die Sprite Dose an die Glatze gehuepft waere). Der mit der Astralreise ueber die Koepfe der Anwesenden wurde auch nichts.

Von solchen Dingen blueht mir noch mehr. Schulungen und Meetings kommen noch ganz viele, also echt ich muss mir noch Strategien ausdenken. Vorschlaege???


Antikes

Hausfrauen aufgepasst, ich brauche eure Hilfe: Wie bringt man Tee Flecken
weg? Ueberall hat's diese Teeraender und das stoert in meiner weissen
Kueche.
Naja so weiss ist die auch wieder nicht seit ich heute Morgen fatalerweise
einen Untersetzer fuer eine Art Herdplatte gehalten und demzufolge in Brand
gesetzt habe. Ich habe mich schon gefragt weshalb die Fruehstueckseier heute
so nach Plastik riechen, aber eben... Interessanterweise hat das keinen
Feueralarm ausgeloest (der Dramatik wegen habe ich verschwiegen, dass der
'Brand' durch abdrehen des Gashahns geloescht werden konnte und das einzig
verkohlte eben besagter Untersetzer war).
Fuer die die sich gefragt haben, ob ich mich mit dem Wort Gashahn
verschrieben habe dem sei mit nein geantwortet. Ich koche mit Gas und das
ist ja nur der Anfang. In meinem Buero arbeiten gewisse Leute mit Computern
die es schon gab, bevor ich geplant war (kein Witz!). Stellt euch vor, diese
Computer haben Schlaghosen, Foenfrisuren und Leggins zum ersten Mal in Mode
erlebt.
Andere Fossile der Neuzeit sind die Einkaufswagen von Stop and Shop. Da
muesste man die Tetanusimpfung auffrischen, bevor man das Ding anfasst. Und
als ich aus dem Klapperzug gestiegen bin, hatte ich den Eindruck, dass uns
der Lokfuehrer in einer alten Kohlemiene ausgesetzt hat (die Miene hat sich
dann aber als Grand Central Station erwiesen, die zwar oben super aussieht,
aber unten nicht so, oder wie man so schoen sagt, aussen hui und innen
pfui!)
Man wird einfach das Gefuehl nicht los, dass dieses Land schon bessere Tage
gesehen hat.

Noch etwas in eigener Sache: e-mail Accounts sind in der Bank geblockt und
zuhause habe ich noch keinen Computer. Ich bin also nicht ein
Kollegenschwein, sondern habe im Moment nicht die Moeglichkeit, eure mails
zu beantworten, aber das kommt noch, versprochen, sobald ich zuhause alles
installiert habe.

Monday, March 06, 2006

A small bite from the Big Apple

Ich muss euch enttaeuschen: meine Feuerprobe beim Waschen ist geglueckt. Ich
habe nix verfaerbt, nichts sieht aus wie wenn es versehentlich in den
Rasenmaeher gesteckt wurde, niente, alles perfekt, hehe nur am Anfang ging
es eine Weile bis ich geschnallt habe, wie man das Ding zum Laufen bringt,
aber dann...
Man jetzt verpasse ich das dramatische Schneechaos in Zuerich, das kackt
mich an, ich wollte mit dem Snowboard das Central runter, merde. Hier ist es
ganz unspektakulaer, nicht mehr so kalt wie letzte Woche (obwohl immernoch
genug), die Sonne scheint, der Himmel ist blau und genau so war es auch als
ich gestern zum ersten Mal nach New York ging (die Fotos folgen, sobald ich
einen eigenen Computer habe). Zusammen mit einer Arbeitskollegin haben wir
uns zu Fuss von der Grand Central Station auf Erkundungstour gemacht und
ziemlich schnell das Rockefeller Center gefunden. Da mussten wir natuerlich
rauf und es ist ziemlich komisch, alles was man in den Filmen gesehen hat,
mal wirklich zu erleben. Bevor man auf die Aussichtsplattform kann, gibts
noch ein paar Infos zur Geschichte des Gebaeudes und ich will euch ja nicht
mit Einzelheiten langweilen, aber eines fand ich doch noch erwaehnenswert:
Von der Putzmannschaft waren frueher einmal 5 Leute hunderprozent angestellt
um den ganzen Tag Kaugummi zu entfernen und drei taten das gleiche mit
Zigarettenstummel. Was fuer ein Scheissjob...Naja egal, nach einem netten
Filmchen konnte ich dann endlich raus auf den Top of the Rock und die Stadt
geht einfach bis zum Horizont...Von weitem kann man gerade noch die
Freiheitsstatue erkennen, der Central Park ist ein grosses, gruenes Rechteck
mit zwei Teichen und da sieht man glaub ich noch die Brooklyn Bridge, das
Crysler Gebaeude und natuerlich das Empire State Building. Es war der
perfekte Tag um NY zu erkunden, da es eiskalt war und ausser ein paar
beinharten Touristen wie mir ;-) niemand auf der Strasse oder sonst
irgendwie unterwegs war.
Danach sind wir in Richtung Central Park gebummelt, aber wir haben ihn nur
gestreift, das spare ich mir fuer den Fruehling auf. Nach einem ganzen
Nachmittag unterwegs und einem super Essen in einem Italienischen Restaurant
haben wir noch spontan Karten fuer das Musical Chicago ergattert. Supereng
aber mega cool!
So mehr spaeter, ich muss mir jetzt naemlich die Oscarverleihungen ansehen.
Ah ja noch einer zum Lachen (nicht jugendfrei):
Im Bundesstaat Wisconsin ist es einem Mann verboten, seine Pistole
abzufeuern, wenn die Frau einen Orgasmus hat. Man stelle sich vor:
hoppe hoppe reite
sie kommt und schreit(e)
er schiesst wild in die Luefte
die Nachbarn ruefen um Hilfe
der Polizist ist gleich bei ihnen
zwei hinter schwed'schen Gardinen
(c) Kristen ;-)

Gruesse in die verschneite Heimat!

Friday, March 03, 2006

Das sonderbare Leben der Kristen T.

Zu Beginn eine Feststellung> ich habe einen begehbaren Kleiderschrank in den
man ein kleines Bett stellen koennte (kein Witz). Darin hat es eine
Abstellflaeche fuer die Schuhe. Meine zwei Paar sehen vorlaeufig noch etwas
einsam aus, aber das kann ja noch werden. Wenn ich am Morgen das Licht
anstelle, kann ich meine Kleider von allen Seiten bewundern (vorlaeufig
noch, bis ich dann selber buegeln und waschen muss, das Licht wird die
Falten dann schonungslos zur Geltung bringen - vorausgesetzt dass ich die
Kleider nicht verkohle oder auf Fruchtzwergengroesse schrumpfe).
Mein Start ins Hausfrauendasein ist bisweilen geglueckt, wenn man von den
Fast-Oel-Verbrennungen (ich bin rechtzeitig vom Oelregen in Deckung
gehuepft) und dem Feueralarm (ausgeloest durch eine unsichtbare Oelwolke)
absieht. Das war aber nicht meine Schuld, ich kann ja auch nichts dafuer,
dass die Kueche offensichtlich nicht fuers Kochen konzipiert wurde. Man
hoere und staune, ich habe die Sauerei gleich geputzt und es sieht aus wie
bei Bree von den Desperate Housewives (na ja fast, ich habe noch nicht
herausgefunden wo man den Muell hinstellen muss und deshalb stapeln sich die
Saecke, aber abgesehen davon ist alles blitzblank).
Einkaufen ist auch eine spassige Angelegenheit solange man nichts
Bestimmmtes moechte, wie z.B. eine normale Milch. Da muss man naemlich
zuerst neun Etiketten studieren um sicherzugehen, dass man sich keine
Sojamilch oder ein genmanipuliertes, weisses Multi-Problemloesungsserum in
den Einkaufswagen schmeisst. Ich will doch nur Kuhmilch! Dieses Prozedere
wird dann fuer die restlichen 43 Sachen die man braucht wiederholt. Daran
ist ja nichts verkehrt, wenn man dreieinhalb Stunden Zeit hat.

Eine verzweifelte Minderheit versucht den Amerikanern den Umweltschutz
schmackhaft zu machen. In der UBS bekommt man 5 Dollar, wenn man 10 mal auf
normalem und nicht auf Wegwerfgeschirr isst. Aber die Amis haben solche
Freude am verpesten, dass nicht mal Geld sie dazu bringt, auf "China" zu
essen.
Auf Plastiktaschen wird auf 10 Moeglichkeiten hingewiesen, wie man den Sack
wiederverwenden koenne. Meine zwei Favoriten sind a) bastle einen
Wasserballon und b) benutze es um Eis reinzutun und auf eine Verletzung
draufzuhalten. Das Lustige ist ja, dass unsere Freunde selbst wenn sie im
Vollbesitz ihrer geistigen Kraefte sind nicht daran denken, irgendetwas
wiederzuverwenden. Wieso sollen sie darauf kommen, wenn sie sich gerade den
Kopf gestossen haben???