Sunday, August 06, 2006

Governor Island

Das New York teuer ist weiss eigentlich jedes Kind. Was aber nicht viele wissen, ist dass in New York City einige Faehren zu Inseln (z.B. Staten Island) gratis sind. Letztes Wochenende bin ich von Midtown bis an die suedlichste Spitze von Manhattan gelaufen. Als ich dort ankam wollte ich nur noch mich irgendwo hinsetzen und ausruhen und da dachte ich, hey warum gehst du nicht auf die Staten Island Ferry und machst die Runde? Auf der Ueberfahrt sah ich eine Insel auf der alle Haeuser ein bisschen wie in England aussahen und spaeter fand ich dann raus, dass es sich bei der Insel um Governor Island handelt. Also machte ich mich heute auf den Weg um Governor Island zu entdecken. Der Grund warum fast niemand von dieser Insel gehoert hat, ist dass es bis 2003 nicht fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich war. Sie diente als Militaerstuetzpunkt und spaeter als Sitz der Kuestenwache.
1624 als New York 'entdeckt' wurde, liess sich die Dutch West India Company unter anderem auf Governor Island nieder. Kriege, historische Treffen und vieles andere spielte sich hier ab.

Als ich die Fahere verliess, ging ich sofort Richtung Freiheitsstatue. Zum Glueck habe ich nicht fuer die uebliche Touristenschifffahrt bezahlt, denn von hier aus hat man wirklich einen klasse Blick nicht nur auf Ellis Island, sondern auch auf Manhattan, Brooklyn und New Jersey. Da vieles abgesperrt war, fand ich mich bald im inneren der Insel wieder. Es war als waere ich durch ein unsichtbares Loch und ohne special effects in der Vergangenheit gelandet. Die Haeuser, alt wie in England, die Sonne strahlte, ueberall Baeume und hellgruen funkelnde Blaetter, Jazz wie in den alten Filmen und ueberall nur glueckliche Gesichter. Kein Kommerz, keine Autos, kein Laerm. Die Musikanten hatten Kostume an und einige tanzten vor der Buehne. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht hatte setzte ich mich unter einen Baum. Wie kann es sein, dass dieser kleine perfekte Ort nur eine viertelstunde von Manhattan entfernt ist? Ich meine, ich liebe die City ja, aber Idylle und New York geht irgendwie nicht zusammen. Spaeter bin ich dann noch ein bisschen ueber die Insel gewandert und auf einer grossen Wiese waren freie, kanadische Wildgaense. Soviel Harmonie habe ich glaub noch nie gesehen und das kompakt verpackt auf einer kleinen Insel. Es wuerde mich nicht erstaunen, wenn Louis Armstrong den gleichen Tag wie ich heute erlebt hat und sich dann am Abend hingesetzt hat, um 'What a Wonderful World' zu schreiben.




 Posted by Picasa

Jazz Age Saturday at Governor Island




 Posted by Picasa

New York Harbour


The southern tip of Manhattan.




Hm forgot the name of this chick...



Now this is a NYC skyline that you don't see everyday.

Battery Park Posted by Picasa

Saturday, August 05, 2006

Political correctness

Ein Chef und seine Mitarbeiter bloedeln rum. Der Chef nennt dabei einen Mitarbeiter boy. Ein paar Tage spaeter wird er gefeuert. Was ist passiert? Der Mitarbeiter war ein Latino, der Chef nicht. Der Mitarbeiter behauptete der Chef habe es abschaetzig gemeint. Und weg war er.

Ein Mann schaut einer Frau nach, die Frau bemerkt es nicht, da sie schon an ihm vorbeigelaufen ist. Eine andere Frau sieht es jedoch und meldet das dem Personalbuero. Der Mann kann sich einen neuen Job suchen.

Eine Frau sagt einem Mann dass sie einen Namen geaendert hat, weil 'you people didn't understand it'. Die Frau koennte gefeuert werden, hat aber Glueck, dass alle die es gehoert haben sie kennen und wissen, dass es nicht rassistisch gemeint war. Waere aber jemand an der Buerotuere vorbeigelaufen und haette sich betroffen gefuehlt, waere es vielleicht zu personellen Konsequenzen gekommen.

Alle drei Beispiele sind wahre Geschichten. Die Frau in der dritten Geschichte bin ich. Ich haette gefeuert werden koennen weil der Mann zu dem ich das gesagt habe Inder ist und deshalb jemand auf die Idee kommen koennte, dass ich etwas gegen Inder habe. Obwohl er kein Problem hatte und sogar gelacht hat ueber das was ich gesagt habe (es ging darum, dass wir Fehler (bug) im Testcomputersystem suchen mussten. Um die Sache interessanter zu machen, gab ich meinen Bugs Namen. Der erste war Fred Astaire und dann kam er zu mir und sagte, er kenne Fred Astaire nicht. Deshalb habe ich beschlossen, den naechsten Bug Sharukh Khan zu nennen, eben weil sie (die Inder) es nicht verstanden haben).

Das hat sich heute im Buero ereignet und ich habe einen gehoerigen Schock bekommen. 'You people' ist politisch inkorrekt. Der Kollege der mich (zum Glueck) darauf hingewiesen hat, erklaerte sich mein Unverstaendnis damit, dass die Schweiz weniger Multikulturell als Amerika sei (was schon stimmt) und ich deshalb nicht darauf sensibilisiert sei. Ein anderer Kollege meinte, dass Amerika halt der 'Melting Pot' sei. Ich habe ihm widersprochen. Waere Amerika wirklich ein Melting Pot, waere es wirklich eine ineinander verschmolzene Gesellschaft, muesste man einander nicht mit Samthandschuhen anfassen und jedes Wort hinterfragen (jawohl jedes Wort, you folks waere naemlich schon wieder nicht so schlimm), denn in einer 'verschmolzenen' Gesellschaft, in der sich alle als gleichwertig ansehen, ist Rassismus kein Thema.

Ich verstehe die Idee der Political correctness und es macht Sinn, dass man keine rassistische oder antisemetischen Aeusserungen macht. Aber wenn es zu diesen Extremen getrieben wird und jeder jeden verklagen kann, frage ich mich, ob nicht gerade die Massnahmen die Minderheiten schuetzen sollen dazu fuehren, dass man nichts mit ihnen zu tun haben will, um sicherzugehen, dass man nicht in Schwierigkeiten kommt.

Wednesday, August 02, 2006

Feeling hot hot hot

Vor ein paar Wochen habe ich mir einen Camelbak gekauft und damals bin ich mir fast ein bisschen dekadent vorgekommen. Schliesslich bin ich ja kein Kamel das durch die Wueste stapft, sondern ein stinknormaler Cityslicker der maximal 30 min am Tag draussen ist und das nicht am Stueck. Naja jetzt zahlt sich das aus, ich glaube die $30 habe ich bald wieder zurueck, wenn man bedenkt, dass ich keine ueberteuerten Wasserflaeschchen kaufen muss, sondern jeder Zeit an diesem Schlauch nuckeln kann. Der Schlauch ist blau und durchsichtig und man kommt sich irrsinnig cool dabei vor, was dazu fuehrt, dass ich mehr Wasser trinke. Ein Engelskreis sozusagen. Angeblich muss man alle Engel oder was auch immer aufbieten, denn Hitze ist das Toedlichste was die Natur zu bieten hat, sagen die Nachrichten. Angeblich sterben nicht nur die Alten und Schwachen sondern auch Junge, die sich nicht genug schuetzen (wobei Franzosen aus ungeklaerten Gruenden staerker betroffen sind, ihre Hitzetotenstatistiken sind etwa doppelt so hoch wie die aus vergleichbaren Laendern). Und wie schuetzen wir uns? Klimaanlage voll aufdrehen natuerlich, was denn sonst? Aber, mahnen die Nachrichten, da habe man die Rechnung ohne den Wirt gemacht, jawohl, denn jetzt droht sich der Stromausfall von den letzten zwei Wochen (das war in Queens wo die Immigranten wohnen die aus sogenannten Drittweltlaendern stammen, aber so erzaehlen sie mir, in ihren eigenen Laendern haben sie noch nie einen 10 taegigen Stromausfall erlebt.) zu wiederholen. Ich hoffe es passiert nicht im Lift, der eigentlich wirklich vielmehr eine finnische Luxussauna als ein Lift ist.

Um Strom zu sparen haben sie also die Beleuchtung vom Crysler- und vom Empire State Building abgestellt. Dies hat einige ganz wache Zeitgenossen zur Erkenntnis gefuehrt, dass man sie dann aus der Distanz gar nicht sehen kann! Scharf beobachtet Miss Cheerleader! Hoffen wir nur, dass diese Erleuchtung nicht allzu viel Strom verbraucht hat.