Friday, February 15, 2008

Why I want Obama to win

I downloaded his audiobook "The Audacity of Hope" about one or two years ago. I didn't listen to it because I thought I might like this guy. And I didn't want to like someone who might not have a chance. So I started listening right after he won Iowa. Only a few months ago I had told a friend of mine why I had no intention of becoming politically involved. Sitting there praising like-minded people and blaming everyone who did not share my views for all the ills of the city, country or even the world just doesn't make sense to me. All of us need clean air to breathe. All of us want to go out on the weekend without being stabbed. All of us want a job without having to relocate to Poland or Asia. Holding on to an ideology and defending it, regardless of what happens in this world does not help anybody.
I belong to a generation which does not believe in revolutions (at least not in this part of the world). We know that just transferring power from one to another party will not change much. We are aware of all kinds of problems which might blow up in our faces at some time in the future.
Obama can't change all these things. He can't single-handedly fight global warming, terrorism, inequality and warfare. Nobody can.
People say he has not got enough experience. Even if that was true (I can't judge that) he could appoint brilliant people with more than enough political experience. Obama has another kind of experience: the experience of graduating from the best law school but not opting for astronomic wages at a top-firm. He decided to become a civil rights lawyer. He has the experience of what living without having a lot of money is like. He has experienced the life of troubled communities because he lived in them and later worked as an organizer while others were already housing in the suburbs. He respects other faiths and views not because liberal people have to but because he took the trouble to engage with the major religions before becoming a Christian. These things are all helpful in developing one important but mostly ignored quality: empathy.
Empathy is what holds you back if you want to interrupt your opponent. Empathy is what keeps you from being cruel, not because of other people but because it would hurt yourself. It doesn't mean that empathy can solve everything. But empathy can make the difference between walking out on someone or sticking around until you understand them. And that's what is needed: understanding. You need to understand the ones who need help. You have to understand the ones whose help you need. And you have to understand those who are fighting you in order to protect yourself and your country.
This is not, as some people want to make us believe a question of inspiration or action. It's about combining the two.
Even if he loses I'm grateful to have witnessed the events of the last two months. Hope doesn't put food on the table. True. But it might drive you to the polls, to school, to working hard, to volunteering and to the lingering thought that if he got that far without big money and but high hopes you might get that little extra courage needed to see where hope could lead you.

Thursday, February 07, 2008

Sinbutting around Athens

Ich wohne in einer maennlichen Strasse. Das heisst nicht, dass sie voller Maenner ist, sondern dass sie fuer Maenner gedacht ist. Nein es hat keine Schmuddelkinos und nichts dergleichen, sondern Dinge die fuer den Mann gemacht sind. Kettensaegen zum Beispiel, zu hunderten liegen sie bereit. Sensen, Zangen, stinkende Fischmaerkte und Fussballshirts, das alles liegt mir zu Fuessen, wenn ich mein Hotel verlasse. Aber nicht nur die Strassen, nein auch die Maenner sind Machos wie es im Buche steht. Alle stehen sie rum, mit Sonnenbrille (auch wenn es dunkel ist), rauchen und strahlen Maenllichkeit aus. Naja das Einzige was nicht so passt, ist dass die meisten von ihnen tratschen wie Frauen. Oder hier, eigentlich fast schlimmer. Besonders die Polizei, die stehen immer zu sechst rum und die einzige Polizistin schaut sich das Geschehen an, waehrend die Maenner quatschen. Worueber weiss ich leider nicht, denn diese Sprache ist zu viel fuer mich. Jedes Wort hat mindestens sechs Silben die fuer mein Ohr einfach nicht zusammenpassen. Auch mein Greek Phrasebook hilft mir nicht weiter, weil ich den Anfang des Wortes immer schon vergessen habe, sobald ich zum Ende komme.
Im Vorfeld zur Olympiade 2004 haben sie wichtige Verkehrsadern umgehend lahmgelegt und aus einer stinkenden Autostadt eine Fussgaengerstadt gemacht. Nun es stinkt immer noch ein bisschen an den Hauptstrassen, aber der Punkt ist, dass man hier kilometerweit flanieren kann. Netterweise haben sie die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten mit einem Fussweg miteinander verbunden. Das Tolle, vorallem an der Agora, aber auch an vielen anderen Orten ist, dass die Griechen anscheinend wussten, was diese antiken Heiligtuemer wert sind. Sie haben keine Hochhaeuser dazwischengepflanzt oder die Landschaft um die Bauwerke sonst irgendwie verschandelt. Und so kommt ein Gefuehl auf, dass ich noch nie hatte, beim Besuch eines altertuemlichen Ortes: wenn man zwischen den Baeumen, Bueschen und den Tempeln spaziert, nur die Singvoegel hoert und sich alles anschaut, kann man sich vorstellen, dass hier philosophiert, gedacht und gedichtet wurde. Man fuehlt sich irgendwie anders, die Ruhe des Ortes, die Geschichte das alles vermischt sich zu einem zeitlosen Ganzen.

Sonst schreibe ich ja nicht wirklich ueber Essen, aber das muss einfach erwaehnt werden, mein erster Abend in einer Taverna. Eine Kollegin aus der Uni hat mich unter ihre Fittiche genommen und so sitze ich da mit ihrem Mann, der Nichte und ihr und die Teller kommen, bis es keinen Platz mehr auf dem Tisch hat. Sie haben glaub ich alle Vorspeisen bestellt und das ist dann ihr Hauptgericht. Ich habe das irgendwie nicht geschnallt und ein Steak bestellt, weil ich dachte, eine Vorspeise ist, naja eine Vorspeise und nicht eine Orgie. Alles haben sie mir auf den Teller gehaeuft und dann genau mein Gesicht beobachtet, wenn ich etwas probiert habe. Ich fuehlte mich gestresst, aber es war ok, sie haben einfach gelacht, wenn ich etwas nicht gemocht habe. Noch nie hatte ich es so lustig mit Leuten, die ich erst kennengelernt hatte. Sie versuchten mir das Menu zu erklaeren, und alles was ich verstanden habe, war balls. Whose balls, habe ich dann gefragt und die haben grosse Augen gemacht und sind fast erstickt vor lachen. Dann hat aber jemand die Karte angeschaut und gesagt, look cow balls und dann bin ich fast erstickt, aber aus anderen Gruenden. Netterweise haben sie das aber nicht bestellt. Dann kam mein Steak und ich wusste nicht mehr, was sagen. Es hatte die Groesse von meinem Kopf. Und ich dachte immer, die Amerikaner haben grosse Steaks. Nach der Haelfte musste ich aufgeben.

Ueberhaupt gefaellt mir dieser Greek way of life. Ueberall hat es Cafes und sie sitzen stundenlang mit Freunden rum, reden oder spielen Brettspiele, die man in den Cafes ausleihen kann. Oder dann spazieren sie und reden. Ich habe auch geredet mit meinen griechischen Freunden. Immer sind ihnen neue Fragen zur Schweiz in den Sinn gekommen. Alles wollten sie wissen, ueber die Wirtschaft, die sozialen Bedingungen, ob wir unterirdische Staedte haetten, falls es Krieg gebe (oehm, ich habe keine Ahnung, weiss nicht mal wo der naechste Bunker in der Naehe meiner Wohnung ist und ueberhaupt haben wir seit 700 Jahren keinen Krieg mehr gehabt), die Armee, etc. Wir haben auch uebers Ausland geredet und ueber die Tatsache, dass sehr wenige Griechen, im Ausland arbeiten gehen, so wie ich es zum Beispiel getan habe. Fuer sie sind Familie und Freunde so wichtig, dass sie sich nicht vorstellen koennen, solange wegzugehen. Irgendwie schoen.