Saturday, September 06, 2008

Gedichte

Das erste Gedicht das ich mich erinnere auswendig (oder teilweise) gelernt zu haben heisst 'Der Weltuntergang' und ist von Franz Hohler
http://www.purkersdorf-online.at/komm/_da.php?ar=6&num=01766-00000-00000-00000-00000

Es hat mich so fasziniert, dass ich die ersten zwei Strophen auch jetzt noch aufsagen kann (es ist immerhin 15 Jahre her). Vielleicht ist das der Grund, das die Poesie nie ganz aus meinem Leben verschwunden ist. Ich weiss es nicht, es ist auch nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass fast niemand den ich kenne, Gedichte noch liest.

Es gibt viele Gründe Gedichte zu lesen und ich werde ganz sicher nicht alle aufzählen, denn ich hoffe ihr werdet es selber entdecken. Ich werde immer mal wieder einige Gedichte hier aufschalten. Das Schöne an Gedichten ist, dass man sie geniessen kann, auch wenn der Kopf nicht alles versteht.


Mondnacht
Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis' die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff


Und wer lieber etwas Modernes lesen möchte und ein bisschen Englisch kann, bitteschön:

Planting a Sequoia

All afternoon my brothers and I have worked in the orchard,
Digging this hole, laying you into it, carefully packing the soil.
Rain blackened the horizon, but cold winds kept it over the Pacific,
And the sky above us stayed the dull gray
Of an old year coming to an end.

In Sicily a father plants a tree to celebrate his first son’s birth–
An olive or a fig tree–a sign that the earth has one more life to bear.
I would have done the same, proudly laying new stock into my father’s orchard,
A green sapling rising among the twisted apple boughs,
A promise of new fruit in other autumns.

But today we kneel in the cold planting you, our native giant,
Defying the practical custom of our fathers,
Wrapping in your roots a lock of hair, a piece of an infant’s birth cord,
All that remains above earth of a first-born son,
A few stray atoms brought back to the elements.

We will give you what we can–our labor and our soil,
Water drawn from the earth when the skies fail,
Nights scented with the ocean fog, days softened by the circuit of bees.
We plant you in the corner of the grove, bathed in western light,
A slender shoot against the sunset.

And when our family is no more, all of his unborn brothers dead,
Every niece and nephew scattered, the house torn down,
His mother’s beauty ashes in the air,
I want you to stand among strangers, all young and ephemeral to you,
Silently keeping the secret of your birth.

from The Gods of Winter
© 1991 Dana Gioia

http://www.danagioia.net/poems/index.html

2 comments:

Anonymous said...

Hallo Kristen,

schön, dass du noch so ein tolles
Erinnerungsvermögen hast.

Gefällt mir sehr,

Alles Gute,

Inka

Kristen said...

Hi Inka
Sorry fuer die verspaetete Antwort. Bist du von FW oder rein zufaellig auf meine Seite gekommen?

Gruss,

Kristen