Saturday, October 01, 2005

Abschied vom stillen Örtchen

Keine Angst, es folgen keine fäkaliengeschwängerten Worthülsen. Heute geht es mir um die Betrachtung des langsamen Todes des stillen Örtchens. Natürlich hat das Klo schon immer die Lebensumstände der Menschen reflektiert, aber bis heute ist mir das nie so direkt aufgefallen.
Ich geh also aufs Klo und finde ein schwarzgestrichenes Örtchen vor, indem die einzige Lichtquelle ein orange blinkendes Pünktchen am Boden ist. Während ich nach dem Klopapier taste, denke ich darüber nach, dass sich der Preiszerfall von Heroin also auch auf den Normalbürger auswirkt.
Beim Händewaschen entdecke ich die Plakate "gegen Langeweile auf dem Klo". Kostprobe: Dieser Satz enthäld zwei Fehler. Finden Sie sie! Und obwohl mir gar nicht langweilig war, ist mein Hirn schon am Rauchen weil es eh nur einen Fehler hat. Aber wer bleibt lange genug auf dem Klo, dass Langeweile aufkommen könnte???
Später als ich meine Kollegin frage, ob sie eine Idee habe, wofür denn das orange Lämpchen am Boden gewesen sei, erklärt sie mir, dass dort ein Fernseher installiert sei und dass man tatsächlich VIVA auf dem Klo schauen könne. Habe ich die erste Folge von Pimp my Pippibox verpasst? Was ist mit dem STILLEN Örtchen geschehen? Die Antwort ist einfach: das Klo reflektiert die Gesellschaft.
1. Wir müssen im Dunkeln pinkeln, weil gewisse Leute bei Licht spritzen.
2. Wir haben genug Geld für einen Fernseher auf dem WC-Boden.
3. Alleine sein ist uncool, sogar auf der Toilette.

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