Saturday, August 05, 2006

Political correctness

Ein Chef und seine Mitarbeiter bloedeln rum. Der Chef nennt dabei einen Mitarbeiter boy. Ein paar Tage spaeter wird er gefeuert. Was ist passiert? Der Mitarbeiter war ein Latino, der Chef nicht. Der Mitarbeiter behauptete der Chef habe es abschaetzig gemeint. Und weg war er.

Ein Mann schaut einer Frau nach, die Frau bemerkt es nicht, da sie schon an ihm vorbeigelaufen ist. Eine andere Frau sieht es jedoch und meldet das dem Personalbuero. Der Mann kann sich einen neuen Job suchen.

Eine Frau sagt einem Mann dass sie einen Namen geaendert hat, weil 'you people didn't understand it'. Die Frau koennte gefeuert werden, hat aber Glueck, dass alle die es gehoert haben sie kennen und wissen, dass es nicht rassistisch gemeint war. Waere aber jemand an der Buerotuere vorbeigelaufen und haette sich betroffen gefuehlt, waere es vielleicht zu personellen Konsequenzen gekommen.

Alle drei Beispiele sind wahre Geschichten. Die Frau in der dritten Geschichte bin ich. Ich haette gefeuert werden koennen weil der Mann zu dem ich das gesagt habe Inder ist und deshalb jemand auf die Idee kommen koennte, dass ich etwas gegen Inder habe. Obwohl er kein Problem hatte und sogar gelacht hat ueber das was ich gesagt habe (es ging darum, dass wir Fehler (bug) im Testcomputersystem suchen mussten. Um die Sache interessanter zu machen, gab ich meinen Bugs Namen. Der erste war Fred Astaire und dann kam er zu mir und sagte, er kenne Fred Astaire nicht. Deshalb habe ich beschlossen, den naechsten Bug Sharukh Khan zu nennen, eben weil sie (die Inder) es nicht verstanden haben).

Das hat sich heute im Buero ereignet und ich habe einen gehoerigen Schock bekommen. 'You people' ist politisch inkorrekt. Der Kollege der mich (zum Glueck) darauf hingewiesen hat, erklaerte sich mein Unverstaendnis damit, dass die Schweiz weniger Multikulturell als Amerika sei (was schon stimmt) und ich deshalb nicht darauf sensibilisiert sei. Ein anderer Kollege meinte, dass Amerika halt der 'Melting Pot' sei. Ich habe ihm widersprochen. Waere Amerika wirklich ein Melting Pot, waere es wirklich eine ineinander verschmolzene Gesellschaft, muesste man einander nicht mit Samthandschuhen anfassen und jedes Wort hinterfragen (jawohl jedes Wort, you folks waere naemlich schon wieder nicht so schlimm), denn in einer 'verschmolzenen' Gesellschaft, in der sich alle als gleichwertig ansehen, ist Rassismus kein Thema.

Ich verstehe die Idee der Political correctness und es macht Sinn, dass man keine rassistische oder antisemetischen Aeusserungen macht. Aber wenn es zu diesen Extremen getrieben wird und jeder jeden verklagen kann, frage ich mich, ob nicht gerade die Massnahmen die Minderheiten schuetzen sollen dazu fuehren, dass man nichts mit ihnen zu tun haben will, um sicherzugehen, dass man nicht in Schwierigkeiten kommt.

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