Thursday, December 15, 2005

Wieviele Pyramiden gibt's denn da? (Teil 2)

„Waren die Pyramiden wirklich so eindrucksvoll?“ und „warst du drinnen?“ wollen nach der Reise alle von mir wissen. Wer käme nicht ins Staunen wenn man hört, dass man noch immer nicht weiss, wie die Pyramiden gebaut wurden, trotz modernster Technik? Unser Ägyptologe Salim erklärt uns, dass man Kalkstein aus Assuan verwendet hat, da dieser die Grabräume kühler hält als Sandstein (welches überall herumliegt). Früher waren die Pyramiden noch mit pinkfarbenem Granit überzogen, da Granit kühler bleibt denn jedes andere Gestein.
Er möchte von jedem von uns wissen, wie viele Pyramiden es in ganz Ägypten gebe und ich bin ziemlich erstaunt, als er sagt, dass es 97 Pyramiden hat und dass jede Pyramide ihre eigene Sphinx habe. Nur acht Sphinxen seien bereits ausgegraben. Ausserdem hat jede dieser 97 Pyramiden drei kleine Pyramiden für die ältesten Töchter. Weiter erfahre ich, dass der Grund warum die Pyramiden von Gizeh so berühmt sind die Tatsache ist, dass es die einzigen Pyramiden waren, die von Pharaonen erbaut wurden. Alle anderen wurden von gewöhnlichen Königen gebaut. Die Cheops Pyramide ist die grösste und obwohl Cheops das grösste Bauwerk erschaffen hat, gibt es nur eine Statue von ihm. Sie ist nur sieben Zentimeter gross und steht im Ägyptischen Museum in Kairo.
Salim kennt sich aber nicht nur mit dem alten sondern auch mit dem heutigen Ägypten aus. Bevor wir zu den Pyramiden dürfen erklärt er uns in die gängigsten Tricks, mit denen die Einheimischen versuchen an Geld zu kommen. Die Top drei gleich bei den Pyramiden:

Touristenfallen
1. „Free camel ride“ Der Tourist wird sich freuen, besonders wenn er merkt, dass sie kein Geld fürs aufsteigen verlangen. Nun ja, aufsteigen ist gratis, runterkommen nicht. In Ägypten ist nichts gratis und es ist ja auch richtig, dass man etwas bezahlt, man nimmt schliesslich eine Leistung in Anspruch. Es ist jedoch ärgerlich, wenn man unter falschen Annahmen auf einen Handel eingeht.
2. „Only E£ 20 for camel ride”. Unbedingt die Dauer abmachen, es ist angeblich schon vorgekommen, dass Touristen mitten in der Wüste gelassen wurden, weil sie nicht genug bezahlt haben.
3. Sie fragen ob man kurz einen Stock halten kann und dann ob man ein paar Mal damit winken könne. Plötzlich wird das Kamel komische Geräusche machen und sie verlangen Geld, um Futter für das arme, aufgeregte Kamel kaufen zu können.

Klingt ja toll denke ich, doch da weiht er uns in die magischen zwei Worte ein: La’shukran was soviel heisst wie nein danke. Da die Leute dann nicht wissen, ob man arabisch kann oder nicht gehen sie, weil sie annehmen, dass man schon lange genug im Land sei, um ihre Tricks zu kennen. Wann immer ich diese magischen Worte gebraucht habe, zwei- oder dreimal hintereinander und etwas ernst drein geschaut habe, hat man mich in Ruhe gelassen. Dies ist bezeichnend. Es gibt viele Dinge, vor denen man sich, besonders als Frau, in Ägypten etwas fürchtet, wenn man jedoch alle Angebote ignoriert oder aber zurück geht wenn einem nicht mehr wohl ist, ist es ziemlich sicher.

Am Abend nehmen wir den Nachtzug von Kairo nach Assuan und ich bin positiv überrascht. Es ist nicht zu eng und mithilfe des aufblasbaren Kissens, einer Augenmaske (das Licht wird nachts nicht ausgeschaltet und manchmal zeigen sie angeblich mitten in der Nacht Filme) und Ohropax kann man wunderbar schlafen. Von denen die die Toiletten aufgesucht haben höre ich, dass man diese meiden sollte, was ich tatsächlich schaffe. Aber ansonsten ist die Zugreise empfehlenswert. Wer individuell reist sollte unbedingt die Nummern von eins bis zehn auf Arabisch lesen können, da man sonst keine Ahnung hat wo man sitzt.

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